„Schließlich
leben wir in der Zeit der
Wegwerftaschenbücher.
Putz dir an einem Menschen
die Nase,
zerknüll ihn, wirf weg, nimm einen
anderen, putz
ab, zerknüll, wirf weg.
Jeder bediene
sich des anderen“
Ray Bradbury
(1920 - 2012) aus „Fahrenheit 451“
(1953)
Ein Sprichwort besagt, dass es einen
Tropfen benötigt um ein Fass zum überlaufen zu bringen. Es
beschreibt den Zeitpunkt an dem es zu spät ist. Dabei hätte man
doch viel früher handeln müssen, denn es ist nicht der eine
Tropfen, der zum Überlaufen führt, sondern haben vorher schon
unzählige Tropfen dazu beigetragen. Aber denn noch konzentriert man
sich auf diesen einen letzten Tropfen. Man erinnert sich gar nicht
mehr an die Vorherigen und ignoriert sie. Wie viele Tropfen es
braucht, bis das Fass voll ist, hängt von der Größe des Fasses ab.
Manche Fässer sind klein und manche groß und wieder andere sind
sind mit einem Abfluss versehen, damit es gar nicht zum überlaufen
kommt. Doch auch sie sind nicht davor gefeit, denn wenn unzählig
viele Tropfen auf einmal auf das Fass einstürmen, kommt mehr dazu,
als ablaufen kann. Dann geht der letzte Tropfen, der zum Überlaufen
führte in der Masse der Tropfen unter. Sind nicht die Ereignisse,
die uns täglich begegnen diese Tropfen und sind nicht wir die Fässer
? Oft sind es unzählige kleine Ereignisse, die uns langsam aber
stetig füllen und es bedarf manchmal eines winzigen Grundes und wir
sind wie ein Fass gefüllt bis zum Rand. Wir können einfach nicht
mehr aufnehmen. Doch wie sieht das „Überlaufen“ bei uns aus ?
Einige flippen regelrecht aus. Sie brüllen, sie toben, sie werden
ungehalten. Was denkt man über diese Menschen ? Sicherlich nichts
Gutes; vielleicht, „ist der oder die nicht unmöglich ?“ ;
„man hat die /der aber schlechte Laune, und das geht schon seit
Tagen so.....“ usw. Bei diesen Menschen läuft das Fass nicht
still und heimlich aus, nein, es ist eher eine gewaltige Fontäne.
Und irgendwann ist das Fass soweit geleert, dass es wieder von vorne
los gehen kann. Doch stellt man sich so das Überlaufen des Fasses,
nach dem letzten Tropfen, nicht vor. Wie kann es aussehen, wenn in
einem vollen Fass der letzte Tropfen es zum Überlaufen bringt ?
Leise müsste es sein und nur der eine Tropfen, der zu viel war
müsste leise wieder heraus fallen und zu Boden stürzen. Warum ?
Weil alle bisherigen Tropfen das Fass nicht zum Überlaufen
gebracht haben. Vielleicht bemerkt das Fass gar nicht diesen letzten
Tropfen. Vielleicht ist ihm gar nicht bewusst, dass es voll ist und
nichts mehr aufnehmen kann ? Vielleicht fühlt es sich schon seit
einiger Zeit – anders, unwohl, irgendetwas stimmt nicht. Und es
fragt sich was nicht stimmt. Es wird diesen einen Tropfen nicht
wirklich bemerken, erst wenn es beginnt zu regnen und wieder einmal
viele Tropfen kommen, wird es feststellen, dass es schon lange voll
ist und kann nur hilflos dabei zusehen wie es überläuft. Diese
stillen Fässer sind es, die nicht gleich auffallen, aber wenn sie
dann auffallen, sind die Reaktionen nicht unbedingt anders als bei
den lauten Fässer, die toben und brüllen und sich unmöglich
verhalten. Der/die verhält sich irgendwie merkwürdig. Was auffällt
ist, dass sie sich abkapseln und versuchen irgendwie diesen Gefühlen
Herr zu werden. Doch diese Gefühle sind so übermächtig, dass sie
es nicht schaffen. Wenn erst einmal das Fassungsvermögen
überschritten ist – dann ist es überschritten und ohne Hilfe
kommen sie da nicht mehr heraus. Sie wissen gar nicht wo sie zuerst
anfangen sollen, bis sie irgendwann resignieren und aufgeben.
Doch muss man eigentlich so lange
warten und dabei zusehen, dass sich das Fass langsam, aber stetig,
füllt ? Zur Zeit scheint die Antwort „JA“ zu lauten. Jedoch
scheint es nur so. Warum lastet ein so gewaltiger Druck auf jedem von
uns ? Nun, weil wir es zulassen. Wir lassen uns wie die Lemminge
führen und verführen. Die Gesellschaft übt eine latente
Erwartungshaltung auf jeden von uns aus. Wir alle versuchen diese
Erwartungen zu erfüllen. Einige schaffen es, viele jedoch nicht.
Eine jede Gesellschaft fordert von ihren Mitgliedern Erfolg.
So ist das bei jeder Gesellschaft. In einer Gesellschaft
mit beschränkter Haftung, in einer Kommanditgesellschaft, in
einer offenen Handelsgesellschaft, in
einer Aktiengesellschaft usw. Schauen wir uns in
unserem täglichen Ablauf einmal um, so muss man unweigerlich
feststellen, dass wir nichts anderes sind, als Mitglieder in einer
solchen Gesellschaft. Was bedeutet das Wort Gesellschaft
eigentlich ? Der Begriff leitet unmittelbar von dem Gesellen oder der
„Gesellenschaft“ ab. Dies ergibt sich aus der
etymologischen Herleitung des Wortes aus dem Althochdeuschen (= ahd.)
sal = Saal, Raum und von dem ahd. selida = Wohnung,
sowie von dem ahd. gisellio = Geselle. Es waren also Gesellen
( oder auch Genossen) die in einem Raum, Saal oder Wohnung zusammen
kamen und sich diesen Teilen mussten. Im übertragenen Sinne passt
dies auch auf die Bürger einer Stadt oder sogar eines ganzen Landes
zu. Es haben sich damit viele schlaue Menschen beschäftigt. Das
Wort Gesellschaft wird in verschiedenen Bereichen verwendet. Zwei
davon interessieren uns. Da wäre der Bereich Staatsrecht. Hier wird
die Gesellschaft bezogen auf die Bürger, die nicht dem Staat
zuzurechnen sind, also demnach alle Menschen und die von ihnen
errichteten – nicht vom Staat – juristischen Personen. Der zweite
Bereich ist die Soziologie. Hier wird der Begriff folgendermaßen
definiert: „Gesellschaft bedeutet wörtlich den Inbegriff
räumlich vereint lebender oder vorübergehend auf einem Raum
vereinter Personen.“ Eine
Gesellschaft hat jedoch immer einen kleinen Haken. Sie ist stets auf
ein Ziel hin orientiert. Egal um welche Form der Gesellschaft und um
welche Definition es sich handelt, es steht immer ein gemeinsames
Ziel im Vordergrund. Dieses Ziel, das noch heute angestrebt wird, ist
schon sehr, ja sogar sehr sehr alt. Es heißt Profit. Jedoch nicht
für alle oder für jeden, sondern nur eine kleine Minderheit, die
wiederum allen und jedem sagen, dass es jeder schaffen kann, wenn er
nur fleißig ist und seinen Beitrag für die Gesellschaft leistet.
Karl Marx (1818 - 1883) sieht das folgendermaßen: „Die
Gesellschaft ist die Summe der Beziehungen der Verhältnisse unter
den Individuen und nicht die Individuen als solche.“
Das hat etwas für sich, wenn zum Beispiel vom Bruttosozialprodukt
gesprochen wird. Für das Bruttosozialprodukt ist ein Individuum
völlig irrelevant, es kommt nur darauf an, wie die einzelnen
Individuen zusammenhängen. Es ist also ein Resultat, wie Marx es
ausdrückt, der Beziehungen der Verhältnisse untereinander. Das
einzelne Individuum ist hier nach Belieben austauschbar. Die
Ausrichtung ist Glasklar, wenn das Individuum nicht mehr entsprechend
funktioniert, also wenn das Fass voll ist und es zum Überlaufen
kommt, kann die Gesellschaft mit diesem Individuum nichts mehr
anfangen.
ür
Ferdinand Tönnies (1855 – 1936) ist die Gesellschaft eine genau
definierte Gruppierung von Personen. In seinem Werk „Gemeinschaft
und Gesellschaft“ versteht er die Gesellschaft als Gegensatz zur
Gemeinschaft. Danach zeichnet sich eine Gemeinschaft durch
gegenseitiges Vertrauen, emotionaler Anbindung und Homogenität aus.
Ist es nicht seltsam, das genau nach diesen Eigenschaften die Welt
förmlich schreit ? Man findet keine Statistiken und keine Belege.
Zumindest die Organisationen, die sich mit Umfragen und deren
Auswertung in Form von Statistiken beschäftigen, haben solche Fragen
nicht in ihrem Repertoire. Für diese Behauptung benötigt man keine
Statistiken und Zahlen. Alles was man braucht, ist ein wacher
Verstand, Augen um zu Sehen und Ohren um zu Hören. Dann wird man
feststellen, dass die Welt um einem herum kaum oder gar nichts mehr
mit den verzerrten Bilder in den Medien auch nur Ansatzweise
irgendetwas zu tun hat. Die Perversität der Medien u.a. ist, dass
sie uns an dem Leben der sogenannten Prominenten teilhaben lässt.
Diese zeigen uns „freimütig“ (und für [viel] Geld) wie gut sie
es haben und wie schön das Leben ist. Drückt man doch den „Aus“
Knopf, so ist man zurück in der Realität. Wer beginnt darüber
nachzudenken, hat zwei Möglichkeiten. Die erste ist, den Fernseher
schnell wieder anzuschalten und sich in den bunten Bilder und lauter
Musik wieder zu verlieren. Die zweite Möglichkeit ist sich der
realen Realität zu stellen. Doch das ist der schwere Weg und so
gehen leider zu viele den Weg des geringsten Widerstandes. Sie
bleiben in irrealen Realität, die irgendwann zu ihrer Realität
geworden ist. Doch das Problem ist, dass sie dadurch auch nicht
glücklicher werden. Doch sie bleiben in dem Irrglauben, dass es
ihnen irgendwann genauso gut gehen wird, wie in der künstlichen Bit
und Byte Welt, die ihnen jeden Tag, und auch jede Nacht vorgegaukelt
wird. Eine Welt die aus Null und Eins, aus ja und nein besteht. Ein
„Vielleicht“ und ein „Warum ?“ gibt es nicht mehr. Nur ein
„es ist so wie es ist.“ Mitgefühl verkommt zu einem Alibi, indem
man sein Gewissen beruhigt und an eine anonyme Kontonummer einen
Betrag spendet.Vertrauen hat man nur noch an das, was ich auf dem
Konto befindet und Liebe bekommt man auch ganz einfach bei den
Partneragenturen im Netz. Doch ohne Mitgefühl und Vertrauen
funktioniert Liebe nicht. Wenn Menschen Mitgefühl, Vertrauen und
Liebe nicht erhalten, dann laufen die Fässer irgendwann über.
Zunächst füllen sie sich Tropfen für Tropfen und dann kommt der
Tropfen, der zu viel ist. Und was dann ? Obwohl das Fass voll ist und
es keinen Tropfen mehr aufnehmen kann, fühlt es sich leer an. Ein
unendliche und grausame Leere, obwohl eigentlich alles da ist was man
braucht. Dann ist der Punkt erreicht an dem man sich nach Mitgefühl,
Vertrauen und Lieb so sehr ersehnt, dass man nicht mehr in der Lage
ist, sie zuerkennen, wenn sie einem entgegen gebracht werden.
Plötzlich meint man sich am Rande einer imaginären Tanzfläche, auf
der sich ein unwirklicher und niemals endender Freudentanz abspielt,
der immer mehr zu einem dämonischen Tanz auf dem Vulkan wird und zu
dem man nicht mehr aufgefordert wird. Spätestens jetzt wird es Zeit
sich dem schweren Weg zu stellen. Doch oft, sehr oft fehlt hierfür
die Kraft. Aber dieser Weg hat ein wichtiges Ziel – das Leben an
sich. Er zeigt einem wie man erkennt, dass sich das Fass füllt und
wie man verhindern kann, dass es überläuft. Unmöglich ? Nein
unmöglich ist so gut wie nichts. Unmöglich wird sehr oft für
schwierig ersetzt. Die wohl einzige Hürde sich auf den schwierigen
Weg zu begeben, ist die, sich jemanden anzuvertrauen und über seine
Gefühle und Gedanken zu sprechen. Über seine Gefühle redet kaum
jemand gerne, denn es ist etwas sehr persönliches oder noch besser,
etwas Intimes. Es steht in der Gesellschaft immer noch für Schwäche
und Schwäche kann sich eine Gesellschaft nicht „leisten“. Jedoch
ist das Gegenteil der Fall. Schwäche zeigen und sie zuzugeben ist
ein Zeichen für große Stärke. Sich schwach fühlen ist ein
unerträgliches Gefühl, doch es offen zuzugeben und sogar darüber
zu reden ist auch ein Zeichen der Auflehnung gegen das, was einem
angetan wurde. Das was einem angetan wurde ist die Summe der
Verhältnisse und der Beziehungen der Individuen untereinander.
Keiner hat es böswillig getan, aber „alle“ haben es getan, weil
sie nun einmal so handeln, wie sie handeln. Weil es „alle“ so
machen. Sich dagegen „aufzulehnen“ und für sich zu sagen „Halt
so geht es nicht mehr weiter“ ist zu stoppen, sich umzudrehen und
gegen den Strom zu schwimmen. „Anders“ zu sein ist kein Makel,
eher ist eine wichtige, wenn nicht sogar die
wichtigste Eigenschaft eines Individuums. Wäre man nicht anders,
wäre man dann noch ein Individuum ? Wenn man es aus diesem
Blickwinkel betrachtet, dann stellt sich die Frage, wie viele
Individuen es noch gibt ? Wie viele haben die Kraft und machen sich
noch die Mühen gegen den Strom zu schwimmen ? Wie gesagt, der
Gesellschaft mit der Ausrichtung eines Zieles, ist es egal wie viele
im Hauptstrom (oder sollte man gleich Mainstream sagen) untergehen,
so lange noch genügend da sind, die mit schwimmen. Doch dem
Individuum ist und kann es nicht egal sein, so wie es einer
Gemeinschaft nicht egal ist. Einer Gemeinschaft kann es nicht egal
sein, weil sie ohne die Individualität des Individuums keine
Gemeinschaft wäre, sondern wieder eine Gesellschaft.
Noch
einmal die Frage: „Warum ist es so ?“ Die Antwort gefällt
keinem, denn sie lautet: „Weil wir es zulassen.“
„Warum ist es so ?“,
ist keine Frage der Schuld oder der Unschuld. Es ist lediglich eine
Feststellung. Zu sehr sind wir alle in diesem Kreis integriert, als
das wir erkennen können, wo und wie er sein Anfang hatte ? Kann ein
Kreis einen Anfang haben, obwohl er unendlich ist ? Irgendwann wurde
der Zirkel, der den Kreis zog, angesetzt und irgendwann wurde der
Kreis dort geschlossen, wo der Zirkel angesetzt wurde. Also musste er
irgendwann einen Anfang haben, und weil sich der Kreis an seinem
Anfang wieder schließt, sind Anfang und Ende eines Kreises ein und
dasselbe. So ist der Punkt an dem das Fass überlauft, nicht nur das
Ende, sondern es ist auch ein (neuer) Anfang. Es ist der Punkt an dem
man den alten Kreis verlässt und eine neue Linie ziehen kann - eine
Gerade ! Eine Gerade ist ebenfalls hat einen Anfang, aber sie hat
kein Ende. Im Gegensatz zum Kreis schließt sie sich niemals. Sie
stößt immer in neue Gefilde vor. Das heißt sie ist immer vor
Veränderungen gut. Dies ist für viele das Problem, denn
Veränderungen mag der Mensch nicht. Er hat dann lieber seinen
Kreis(-lauf). Doch bringt uns ein Kreis(-lauf) wirklich weiter ? Sich
im Kreis zu bewegen heißt auch alle Stationen wieder und immer
wieder zu durch laufen. Zwar durchläuft man alle guten Stationen,
aber auch immer wieder alle schlechten. Dies ist kein Fortschritt. Es
ist ein Stillstand. Nichts Neues kommt mehr hinzu. Ist es nicht auch
das, was wir beobachten ? Welchen wirklichen Fortschritt hat die
Menschheit in den vergangenen 2.000 Jahren gemacht ? Gibt es weniger
Leid ? Gibt es mehr Gerechtigkeit ? Gibt es weniger Kriege ? Gibt es
mehr Toleranz ? Sind die Reden und Parolen (der Führenden) nicht
immer noch die Gleichen wie vor 1.000 Jahren ? Sicher haben wir
Fortschritte in technischen Bereichen gemacht. Doch was haben diese
Fortschritte eingebracht ? Sie haben es ermöglicht noch brutalere
Kriege zu führen, die präzise wie mit dem Skalpell zugeführt
werden können. Sie ermöglicht es den Planeten noch weiter
auszubeuten. Auch in der Medizin, in der die Technik Gott Lob
eingesetzt wird, regiert der schnöde Mammon. Gesundheit ist schon
lange eine frage des Kontostandes. Ist das Fortschritt ? Sich dieser
Tatsache bewusst zu werden, kann ein Schock sein. Doch gilt es diesen
Schock entgegen zu treten, ihn auf sich wirken zu lassen und ihm dann
zu begegnen. Wichtig ist es nicht in Lethargie zu verfallen und sich
wieder auf die Kreisbahn zu begeben. Natürlich stellt sich jedem die
Frage: „Was kann ich schon ausrichten ?“
Es
scheint einem Unmöglich etwas zu bewegen, doch bedenken wir, dass
wir oft sehr schwierige Situationen für unmöglich halten. Unmöglich
ist es nicht, den Kreis zu verlassen. Es ist nur schwierig. Denn aus
einem Kreislauf auszubrechen, heißt auch liebgewordene Gewohnheiten
zu verändern. Auch hier wird Veränderung
durch das Verb aufgeben
ersetzt. Nichts muss endgültig aufgegeben werden, sondern es sollte
verändert werden, und es wird sich auch ändern. Wie soll das gehen
? Der wirkliche Fortschritt besteht darin, das man beginnt
umzudenken. Wenn etwas schwierig und kompliziert erscheint, so ist
die Antwort darauf oft sehr einfach. So einfach, dass man gar nicht
darauf kommen will. Auch scheint das Problem nur kompliziert, doch
oft steckt ein ganz einfaches Prinzip dahinter und das Problem
reduziert sich auf nur eine einzige Fragen. In unserer Gesellschaft
ist diese Frage so einfach, dass sie im Prinzip sich sogar auf nur
zwei Wörter reduziert. Sie lautete: „Cui bono ?“ (zu deutsch:
„Wem nützt es?“). Stellen wir uns doch diese Frage und man wird
unweigerlich sich sofort eine andere Frage beantworten und zwar wem
nützt es nicht ? Uns nützt es nur auf dem ersten flüchtigen Blick,
doch langfristig nützt es uns nichts. Wem es wirklich nützt, darauf
soll hier nicht näher eingegangen werden. Die relativ kleine Gruppe,
die ihren Nutzen aus dem zieht, ist bestimmt vielen bekannt. Wir
wissen eigentlich alle tief im Innern wie es nicht funktioniert, weil
wir jeden Tag dagegen ankämpfen. Wir wissen ebenfalls tief im Innern
was gut für uns ist.
Also
wir haben die Wahl, und nur wir.
Entscheiden wir uns für Vergängliches oder für Unvergängliches.
Segeln wir mit viel Jubel, Trubel und Hurra auf die Klippen zu und
bemerken dabei nicht, das die Offiziere mit samt dem Kapitän das
Schiff schon lange verlassen haben, oder ziehen wir die Konsequenz
und ändern den Kurs ? Ob wir uns auf eine Katastrophe zu bewegen
oder nicht, kann niemand wirklich voraussagen. Jedoch ist eines
gewiss. Bleibt es so, wie es jetzt ist werden viele über Bord gehen
und sich im weiten Ozean des Lebens verlieren. Warten wir also nicht
darauf, dass das Fass überläuft. Großes beginnt stets im Kleinen,
denn wie schon gesagt, wir haben die Wahl.