Was ist eine Depression ? 

 

Sicher hast du schon viel davon gehört. Die Depression, die heute gerne auch als Burn Out Syndrom bezeichnet wird. Ich will nicht zynisch werden, aber dies hört sich in unserer derzeitigen Gesellschaft besser an, wenn jemand so lange gearbeitet hat, bis er völlig erschöpft ist. Natürlich gehört der Zustand Erschöpfung auch dazu, ist aber nur ein kleiner Teil der Erkrankung. Bei einer Depression, so habe ich es erfahren, breitet sich eine tiefe und nicht enden wollende Traurigkeit in einem aus. Es gibt nichts – aber auch gar nichts, was einen Aufheitern kann. Eine echte Depression ist eine sehr ernste und sehr gefährliche Krankheit. Zunächst muss man zwischen einer normalen Traurigkeit und Erschöpfung und einer krankhaften Depression unterscheiden. Ich finde am besten kann man das mit einer Erkältung vergleichen. Ein dicker Schnupfen ist eine üble Sache. Man fühlt sich nicht gut und möchte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Der Arzt „verschreibt“ bei einer einfachen Erkältung lediglich nur Bettruhe und nach ein paar Tagen ist man wieder fit. Anders sieht es aus, wenn man eine Grippe hat. Die Symptome sind nahe zu die gleichen, aber die Grippe ist eine wirklich ernste Krankheit, die nicht ohne ärztliche Hilfe behandelt werden kann. So verhält es sich auch bei einer Depression und einem „Deprie“, einer kleinen Verstimmung, bei der man auch eine gewissen Traurigkeit verspürt. Hier sind die Symptome ebenfalls sehr ähnlich, aber eine Depression geht ohne professionelle Hilfe nicht einfach so weg.

 

Der Zustand, in dem man sich befindet ,ist zum einen eine tiefe Traurigkeit. Man fühlt sich leer, ausgepumpt und mit allem überfordert. Ich habe meinem Arzt einmal gesagt, dass man sich Tag für Tag in einem Tunnel befindet. Man  schaut nicht mehr links und rechts. Es bleibt einem nichts vom Tage übrig. Eigene Leistung ist nichts wert, aber die der Anderen umso mehr. Es so, dass man sich für alles verantwortlich fühlt und auch an allem die Schuld hat. Ich war soweit, dass ich zwar wusste, wieich anderen eine Freude machen könnte, aber ich hatte völlig vergessen, was mir Freude macht. Ja ich hatte es vergessen. Ich wusste nicht mehr was mir wirklich gefällt und was mir Spaß macht. Ich hatte stets das Bedürfnis nach Ruhe, Harmonie, Stille. Am liebsten wäre ich auf irgendeine einsame Insel ausgewandert. Der perfideste Denkfehler in der Depression, ist der, dass man glaubt – nein man weiß – dass es keinen Ausweg gibt. Das Licht am Ende desTunnels scheint unerreichbar.

Aufgrund der in der Kindheit erlernten Schemata findet bei Depressiven eine fehlende Informationsverarbeitung statt, die dem kindlichen Denken ähnelt. Die Annahmen sind eindimensional, global, verabsolutierend oder irreversibel (nicht umkehrbar) 

Zu diesen Kognitionen führen folgende Denkfehler:

- willkührliche Schlußfolgerungen
 ohne sichtbaren Beweis oder sogar trotz Gegenbeweis werden willkürlich
 Schlussfolgerungen gezogen.
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- Übergeneralisierung
 aufgrund eines Vorfalls wird eine allgemein Regel aufgestellt, die
 unterschiedslos auf ähnliche  und unähnliche Situationen angewendet.

- dichtonomes Denken
 Denken in Alles-oder-Nichts-Kategorien

- Personalisierung
  Ereignisse werden ohne klaren Grund auf sich selbst bezogen

-selektive Abstraktion
  einige Einzelinformationen werden verwendet und überbetont, um eine
  Situation zu interpretieren

- Maximieren und Minimieren
  negative Ereignisse werden übertrieben und positive Ereignisse untertrieben.
  Das was ich kann, kann jeder. Weil ein Kunde nichts gekauft hat, bin ich ein
  schlechter Verkäufer

-Katastrophisieren
  das Eintreffen oder die Bedeutung von negativen Ereignissen wird stark
  überwertet. "Heute wird etwas schlimmes passieren."

- emotionaleBeweisführung
  das Gefühl wird als Beweis für die Richtigkeit der Gedanken genommen.
  "Ich fühle, dass ich nichts wert bin, also ist es auch so !"

-Etikettierung
  aus einer Handlung wird ein umfassender Sachverhalt gemacht.
  "Ich habe verloren - ich bin ein absoluter Verlierer."

- Gedankenlesen
 Man meint ohne nach zufragen, die Gedanken der anderen zu kennen.
 "Die anderen denken, ich bin ein Versager."

-Tunnelblick (selektive Aufmerksamkeit)
  Jemand sieht nur einen bestimmten Aspekt seines Gegenwärtigen Lebens.
  "Wenn ich Stress auf der Arbeit habe, dann ist mein Leben verpfuscht."